GEOLOGISCHE ROUTE
DES VERLORENEN OZEANS

1 - IL GRANDE GHIACCIAO DI VERRA ERA QUI

2 - LA PIETRA DOLCE

3 - LA RADURA DEI MONUMENTI

4 - LE SENTINELLE NERE

5 - LO SPECCHIO DI FAGLIA

6 - LA ROCCIA TRITURATA

7 - I CRISTALLI DEGLI ABISSI

8 - LE MONTAGNE SI MUOVONO ANCORA

9 - LE SPIAGGE DEI DINOSAURI

10 - BRILLANO GLI ANTICHI FANGHI DELL'OCEANO

11 - I CARBONI SPENTI SOTTO I PIEDI

12 - LA PIETRA COTTA

13 - LA PENTOLA GLACIALE

  • 1 - IL GRANDE GHIACCIAO DI VERRA ERA QUI

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Das Tal der Cime Bianche (oberes Tal von Ayas) ist heute, noch mehr als früher, mit dem Namen des Geologen Giorgio Vittorio Dal Piaz verbunden, der in den 90ger Jahren die Errichtung des «Parks des verlorenen Ozeans » vorschlug - im Hinblick auf den Reichtum von geologischen Zeugnissen des früheren Ozeans, der den Ursprung dieses Teils der Alpen bildet.
So ist folgendes für das Tal der Cime Bianche typisch:
a) die Vollständigkeit der unterschiedlichen Elemente, die den Grund des Ozeans charakterisieren ( Seperntinit, altes Gabbro- und Basaltgestein der Ozeankruste, alte Sedimente) in einem kleinen und gut begrenztem Bereich:
b) ihre Verteilung auf drei gut unterscheidbare Bereiche: unten die tiefe ozeansiche Lithosphäre, auf der höheren Ebene die Kruste magmatischen Ursprungs und noch darüber , abgetrennt durch den Lagunenrand der Cime Bianche die Abfolge der ozeanischen Sedimente ( Roisetta, Tournalin)
c) die Deutlichkeit der verschiedenen mineralogischen Zusammensetzungen in den Gesteinen, die sowohl die Zeitabschnitte der untersten Schichten (Eklogit, Granat- und Jadeitgesteine), als auch die folgenden Abschnitte der Anhebung an die Oberfläche zeigen ( insbesondere den sogenannnten Speckstein) Diese Situation ist als « Besonderheit» zu betrachen, weil an keinem anderen Ort der Alpen alle drei dieser Charakteristika gleichzeitig auftreten.
Beim Besuch des Tals des antiken Ozeans ergeben sich weitere erstaunliche Informationen in Bezug auf die geologischen Vorkommnisse in der näheren Vergangenheit, sowohl was die Geodynamik angeht (sichtbare Bewegungen der Oberfläche verursacht durch tiefliegende Kräfte der Erde) als auch die Situation der Gletscher.

TECHNISCHE DATEN

  • Nützliche Ausrüstungsgegenstände: Lupe, kleiner Magnet

  • Ausgangspunkt: Platz in Saint-Jacques (m 1685)

  • Ankunft: Alpe Vardaz (m 2335)

  • Ausschilderung: 8, s.n., 8E, TMR, 6; 8E

  • Schwierigkeitsgrad: E (einfach)

  • Höhenunterschied: 650 Meter

  • Länge: 9.400 Meter

  • Notwendige Zeit für den Aufstieg: 2.30 Stunden

  • Notwenige Zeit für den Abstieg: 2 Stunden

INFORMATION

Wie man zum Ausgangspunkt gelangt

Von der Autobahnausfahrt von Verrès fährt man die Regionalstraße 45 des Vald'Ayas hinauf.
Man fährt durch die Orte von Calland-Saint Victor. Challand-Saint Anselme und Brusson, bis man die Gemeinde von Ayas erreicht.
Nachdem man das Zentrum von Champoluc durchquert hat, erreicht man Saint-Jacques des Allemands, dort ist es möglich, das Auto auf dem Platz vor der kleinen Kirche zu parken.
Im Sommer (normalerweise in den Monaten Juli und August) ist der Verkehr auf der letzten Strecke eingeschränkt, und man muß das Auto auf dem großen Parkplatz von Frachey (Station der Seilbahn) parken und den Bus benutzen.
Wenn man mit öffentlichen Verkehrsmitteln reist, so gibt es den Linienbus von Verrès nach Saint-Jacques. Für Informationen: http://www.vitagroup.it/linee-urbane-extra-vda

Useful Information

BESCHREIBUNG DER ROUTE

Vom Platz in Saint-Jacques geht man die Asphaltstraße entlang, die parallel zum Bach Evancon verläuft und nach einem steilen Stück kommt man zu einem Kapellchen. Man biegt nicht nach links ab, sondern folgt immer dem Bach.
Wenig weiter, am Ende der befahrbaren Straße überquert man eine Brücke: hier beginnt eine ansteigende Treppe, die zur Überquerung des Baches Tsere führt und weiter nach Fiery, gepflastert bis zum Wald. Am Waldrand, auf einer kleinen Lichtung wird auf einer Tafel die Herstellung von Holzkohle erklärt.

HALT 1: HIER BEFAND SICH DER GROSSE GLETSCHER VON VERRA

Der Wald bedeckt eine Zone mit großen Felsbrocken, durch die mühsam ein großer Saumpfad gebaut worden ist.
Wie man Gletscherablagerungen erkennt: Herkunft der Brocken aus der Gegend, aus der der alte Gletscher kam , Abrundung der Ecken, erhebliche Vielfalt der Größe der Blöcke, mäßige Menge von Silt (Schluff) zwischen den Steinen. An der Seite einer kleinen Wiese befindet sich eine Tafel, die erläutert, daß hier Holzkohle für industrielle Zwecke produziert wurde.

Man geht den Saumpfad (sehr rutschig, wenn nass) fast bis zur Abzweigung nach Fiery (in der Ferne sieht man das Hinweisschild mit der Ortsangabe).
An diesem Punkt verläßt man den Saumpfad und man folgt den ebenen Spuren, die mit Steinmännchen gekennzeichnet sind, die zu dem Grat führen, dessen Abhang steil zum Bach Verra abfällt bis man den großen Felsen im präkärem Gleichgewicht auf dem Kamm erreicht, in dessen Schutz eine Tafel aus Speckstein mit Gravierungen lehnt.

HALT 1 | MEHR

Der breite Saumpfad, verästelt in kurze Varianten, steigt mühsam den Hang an um den festen Verlauf in einem Gebiet, das überwiegend aus Felsbrocken besteht, die hier alle möglichen Dimensionen aufweisen von einigen Metern bis zu wenigen Zentimetern, völlig gemischt.
Die Brocken weisen leicht abgeriebene Kanten auf, und gehören überwiegend zu der Gesteinsart, die an den Wänden, die das Pian di Verra überragen, erscheinen, den Serpentin: eine dunkle Gesteinsart, mit bläulichem Schimmer und rutschig unter den Füßen. Das ist ausreichend, um dieses Gebiet der Moräne zuzuordnen, die von dem alten Gletscher von Verra hinterlassen worden ist, der das Tal hinunterfloß. Dem Lärchenwald gelang es, auf diesem mageren Boden zu wachsen, und niemand hat jemals versucht, ihn abzuholzen um Wiesen und Felder anzulegen ( mit Ausnahme winziger Terrassierungen und in kleinen Bereichen von Anschwemmungen).

HALT 2: DER SPECKSTEIN

The soapstone from Aosta Valley (“pera douça” in patois dialect) is chlorite based, a green-grey laminar mineral, from ancient basaltic lava flows on the abyssal plain of the “alpine ocean”.

Man geht den Saumpfad (sehr rutschig, wenn nass) fast bis zur Abzweigung nach Fiery (in der Ferne sieht man das Hinweisschild mit der Ortsangabe).
An diesem Punkt verläßt man den Saumpfad und man folgt den ebenen Spuren, die mit Steinmännchen gekennzeichnet sind, die zu dem Grat führen, dessen Abhang steil zum Bach Verra abfällt bis man den großen Felsen im präkärem Gleichgewicht auf dem Kamm erreicht, in dessen Schutz eine Tafel aus Speckstein mit Gravierungen lehnt.

HALT 2 | MEHR

Jetzt sind wir an dem großen Felsen auf dem Grad oberhalb des Baches. Es ist nicht klar, wie diese Gesteinsmasse aus Serpentin bis hierher gelangt ist, aber unter den verschiedenen merkwürdigen Besonderheiten dieses Ortes gibt es eine schöne Specksteinplatte unterhalb des Felsens auf der Seite zum Berg hin. Auf der Platte befinden sich mehrere Einkerbungen, von der die bedeutendste wohl die auf der rechten Seite dargestellte Katastergrenze ist. Die Produktion von Gegenständen (Behältnisse, Öfen, andere Gebrauchsgegenstände) in Speckstein ist im Valld'Apsta gut dokumentiert, insbesondere ab dem VI. Jahrhundert nach Christus. In Saint Jaques beweist eine Menge von Drechselabfall aus Speckstein eine lebhafte Produktion von Behältnissen. Die Steinbrüche und die Werkstätten müssen jedoch noch sicherer identifiziert werden.

HALT 3: DIE LICHTUNG MIT DEN DENKMALEN

Die Ebene besteht aus feinen Sedimenten, die vom Tserebach bis hierher geschwemmt wurden, der hier unvermittelt (der seitliche Moränengrat des alten Verragletschers) auf seinem Weg zum Talboden gestoppt wird. In der grünen Lichtung stehen große Felsblöcke, die von den seitlichen Wänden gefallen sind, an denen sich Kletterer an den vertikalen Wänden versuchen.

Man folgt dem Grat, bis man den Weg erreicht, der von Pian di Verra kommt, man folgt ihm auf halber Höhe nach links, bis man die vertikalen dunklen Wände erreicht, die oft von Tropfen überzogen sind.

HALT 3 | MEHR

Der nicht angezeigte Pfad, der den in der Ebene fließenden Bach begrenzt und dann einen Abhang ansteigt, zeigt die unglaublichen Arbeiten der Befeiung von Felsen und dem Anlegen von Terrassen und der Befestigungen, um ein paar Quadratmeter Grasfläche zu gewinnen. Und tatsächlich war die Entfernung der Felsen hier eine Arbeit der Titanen, nachdem der Kamm hier nicht anders ist, als die seitlichen Ablagerungen auf der rechten Seite, die von dem alten Gletscher von Verra hinterlassen wurden, oratisch eine Wand aus Felsen. Selbige Wand zwingt den Bach von Tsere an der Wand des Tales entlang zu fließen, in einem Korridor zwischen Hang und Möräne. Er kann sich mit dem Evancon erst unten in Blachar vereinigen. Der Korridor, mit dem Bach, der auf halber Höhe zu unserer Linken fließt, zeigt sich sehr einladend. Entlang seinem Verlauf setzen sich feine Partikel ab, die sich manchmal in grünen Flächen ausbreiten, die mehr oder weniger feucht sind. Auf der größten grünen Fläche oberhalb des Korridors sieht man einige große Steinblöcke mit regelmäßigen geometrischen Formen, die sich zur Freude der Kinder zum Bouldering eignen. Man kommt dorthin, indem man die erste Abzweigung nach links nimmt und die zwei Stämme über denTserebach überquert.

HALT 4: DER FELS IST IN GROSSE VERTIKALE WINKELFLÄCHEN GETEILT

Mit dem Magnet kann man feststellen, daß der Fels reich an Magnetit ist. Wir sind in der tiefsten Tiefe des Jura - Ozeans, den man auf 170/150 Millionen Jahren vor unserer Zeit datieren kann. Das Gestein besteht aus Serpentinit, entstanden aus dem Gestein des Peridot, dem Gestein, das den innersten Teil des Planeten Erde bildet.

In wenigen Minuten erreicht man den weiten Platz genannt Belvedere, von dem aus man die Beschaffenheit des ganzen linken Abhangs des Geländes der Gemeinde von Ayas (Gebiet der Ansiedlung der Walser) und einen Teil des Talgrundes bewundern kann. Jetzt läuft man weiter über eine Strecke, die aus großen, künstlich hergestellten Steintreppen besteht, die den kurvigen Verlauf des Baches begleiten, bis man den Anfang des Pian di Tsere erreicht.
Jetzt läuft man entlang des nun ruhigen und leicht kurvigen Bachs, der di wunderschöne Ebene begrenzt, bis ans Ende. Man überquert eine kleine Brücke in Richtung der dunklen Felswand.

HALT 4 | MEHR

Auf dem Weg 8E, der zu der Camba di Tsere hinaufführt, begegnen wir nun schließlich dem, was für einen Geologen, der sich für Strukturgeologie interessiert, zählt: Gesteinstexturen. Sie erscheinen in szenischer Weise in einer Abfolge von glatten Flächen schwarzen Gesteins, das aufgrund von vertikalen Abbrüchen enstand und die Wandstruktur in regelmäßigen Intervallen bestimmt. Die schwarze Farbe rührt teilweise aus Änderungen der Patina her (Manganoxyd) aber der Felsen ist auf jeden Fall dunkel, weil reich an Eisen, insbesondere Magnetit, wie man mit einem Magneten feststellen kann. Es handelt sich um Serpentin (hydriertes Silicium aus Magnesium mit Magnetit), Gestein, welches wir bereits als Gletscherdepot auf dem Saumpfad von Piery gefunden hatten und als Abraum von Schichten in der Vallettsa Amena. Das Serpentin wird unter dem Grund des Ozeans gebildet, und zwar aus dem Gestein, das sich noch unterhalb davon befindet nämlich dem Peridotit, aus dem der ganze Erdmantel besteht (eine riesige Felskugel, die sich unter der Erdkruste befindet) Wir sind am Beginn der berquerung der alten Kruste des Ozeans, der während des Jura (vor 150 Millionen Jahren ) den Alpenraum bedeckte und den wir heute wunderbar in den Tälern der Cime Bianche dargestellt finden.

HALT 5: DER SPIEGEL DER BRUCHLINIE

Die große Platte der heftig geneigten Wand glänzt in der Sonne, insbesondere, wenn sie nass ist, auch schwärzestes Magnetitgestein. Der Felsen erscheint zum Spiegel, poliert infolge der gewaltigen Abplatzung der Platte, die sich ursprünglich dort befand und in die Tiefe des Plan di Tsere gefallen ist.

An Ende des Plateaus beginnt der Pfad anfänglich nach rechts hin anzusteigen, bis man auf einen ziemlich bröckeligen Untergrund kommt.

HALT 5 | MEHR

Auf der Hochebene des Tsere ist gleich der Blick von der imposanten Kette der spiegelnden Felsen, die die Ebene zu den Bergen hin abschließen, angezogen: glatte schwarze Wände, regelmäßig ausgerichtete und sehr schräge Ebenen, welche sich in die Wiese drücken. Auch hier können wir mit einem Magnet nachweisen, daß es sich um Serpentin handelt, aber in diesem Fall geben sie uns eine Information mehr. Diese Wände sind deswegen glatt, weil aufgrund einer Fraktur mit Abbruch des Gesteinsmaterials, das sich ursprünglich hier befand, ein zeitgleicher Abbruch und wahrscheinlich entlang der ganzen Höhe dieser Wände ereignete. Sodass dort, wo es früher eine Abfolge des Gesteins gab, sich eine Mulde bildete, die mit Kieseln unr Erde gefüllt ist. Dies ist der Ursprung des Plan di Tsere, aber sein tatsächliches Alter ist ziemlich unsicher. Die spiegelnde Oberfläche scheint erst seit kurzer Zeit den atmosphärischen Einflüssen ausgesetzt zu sein (nach dem Ende der Gletscher), aber der Abbruch könnte lange Zeit vorher mit geringer Tiefe erfolgt sein.

HALT 6: DER BRÖCKELIGE FELS

Auf halbem Weg des Anstiegs läuft man auf fein zerquetschten Felsen, die sich in tausende von blauen Splittern aufgelöst haben.
Wir sind auf dem Dach (dem obersten Teil) des großen Körpers der schwarzen und magnetischen Felsen, dem Serpentin, auf dem wir bis hierher gelaufen sind. Der Kontakt und die Reibung mit anderen Felsen, die wir weiter oben sehen werden, hat unseren Serpentin aufgeschiefert und in Einzelschichten aufgelöst.

Man läuft bis auf den Hügel weiter und läßt die Abzweigung nach Palon di Tsere und das Lager Città di Mariano rechts liegen, um zum Gipfelpunkt des teologischen Wanderwegs anzugelangen. Wir halten auf dem am höchst gelegenen Punkt an, von einem Steinmenschen gekennzeichnet mit Blick auf die Alpen Vatda und am Rand eines Grabens, in den der Weg hinab- und wieder hinaufführt.

HALT 6 | MEHR

Der Pfad TR (Tour du Mont Rose) durchläuft die ganze Ebene und überquert den Bach während man an den schwarzen Spiegeln vorbeigeht und steigt dann zum Kamm an, der das Tal von Tsere abschließt. Auf der Hälfte des Anstiegs erkennt man, daß man auf einer Schicht von blauem Gestein läuft, das vollständig zerbröselt ist. Wenn man mit einemVergrößerungsglas und einem Magnet kontrolliert, können wir kaum den Serpentin von Tsere erkennen; die Poverine nach oben werden durch die Metabasiti, die sich in der ozeanischen Kruste unmittelbar auf der nächsthöheren Ebene befinden, laminiert (abgerieben). Wir sehen noch nicht die Metabasiti herauskommen, die unter einer Abraumschicht verborgen sind, aber wir können einige von ihnen zwischen dem Geröll auf der Wiese erkennen. Von diesem Geröll wird der Magnet nicht angezogen.

HALT 7: DIE KRISTALLE DER UNTIEFEN

Genau auf dem grasbedeckten Grad scheinen Felsen hervor, die mit kleinen grünen, roten und weißen Kristallen besetzt sind: es sind die Ergebnisse des hohen Druckes, d.h. aus den großen Tiefen der Erde, die verraten, wie die Alpen entstanden sind. Wir sind immer noch auf dem Grund des Ozeans, aber auf einem höheren Niveau im Vergleich zu dem Serpentin des Tsere.

Kurz neben den Felsen, die diese Oberflächen aufweisen, verläuft ein regelmäßiger Felsgraben entlang dem tiefen Tal.

HALT 7 | MEHR

Die Gründe der Ozeane sind und waren immer geologisch sehr aktiv: Die Platten bewegen sich schnell. Das Magma fließt in großem Umfang über die Kruste des Ozeans und eruptiert auf dem Grund des Meeres.
Von den Alpe di Varda und weiter bilden unsere Felsen in ihrer Gesamtheit die chemische Zusammensetzung von solchen ozeanichen Magmas ab: Eisen, Silicium und Magnesium mit einem Teil von Silicium, daß hitzeanfällig ist (von Kalk, Natrium und Alluminium).
Aber es gibt ein Problem. Die Mineralien sind nicht mehr dieselben. Zwischen dem Grund des Ozeans (vor 150 Millionen Jahren) und den aktuellen Bergen hat das Magma einen spektakulären Einbruch der ozeanischen Platte durchgemacht(vor 45 Millionen Jahren), was dazu führte, daß die ursprünglichen basaltischen Minerale sich in Minerale mit hohem Druck umgewandelt haben. Aufgrund der Verengung des Raumes zwischen den Kontinenten ist die ozeanische Platte durch Subduktion unter die kontinentale afrikanische Platte geraten, so daß sie sich in einer für die ursprünglichen Magmamineralien unzuträglichen Tiefe (Druck) befanden. Aus diesem Grund heißt unser Gestein nicht Basalt ode Gabbro (magmatisches Gestein) sondern Metabasit (metamorphes Gestein).
Die Metabasite die wir in dieser Zwischenebene finden, sind in der Mehrzahl rostig und schwer deutbar. Nur in wenigen Punkten, zum Beispiel auf dem obersten Punkt des begrasten Kamms gegenüber der Alpe Vard, kann man in dem frischen Spalt kleine grüne (Omphazit), rote (Granat) und weiße (Zoisit?) Kristalle erkennen, die direkt aus dem Inneren der Erde kommen (sie bilden sich nur in mehr als 60 km Tiefe).

HALT 8: DIE BERGE BEWEGEN SICH NOCH IMMER

Die beiden Ränder des Grabens waren einmal vereint und haben sich durch das Ausbügeln des Geländes bei der kürzlichen Erhöhung des Monte Rosa voneinander getrennt. Das Moor und das tiefe Tal entstanden beide aufgrund dieser Bewegungen, die man auf den Zeitraum ab der letzten 35 Millionen Jahre datieren kann.

Man überquert das Gelände Richtung nach links und erreicht den Hauptpfad des Vallone delle Cime Bianche. Bei der Abzweigung, die wir beim Abstieg finden, geht man ungefähr 100 Meter eben nach rechts weiter und erreicht die Ruinen des Gebäudes von Varda (wahrscheinlich ein Lager für Handelsreisende, die das Vallone delle Cime Bianche Richtung Schweiz durchliefen).

HALT 8 | MEHR

Ein gerader Graben mit vertikalen Wänden durchläuft den Abhang, und läßt den Felsen erkennen. Über die ganze Länge ca. 10 Meter breit etwas weniger tief, fällt er schräg entlang des Palon von Tsere ab, tritt in das Torfmoor von den Alpe Varda ein und aus. Wir überqueren ihn auf dem Pfad mit einem kurzen Abstieg und einem kleinen Aufstieg bevor wir uns links auf den Hauptweg Nr. 6 Aventine begeben. Es handelt sich um einen tiefen Riß des Geländes, mit Bruch und Verschiebung der Felsmassen, die die Spannung anzeigt, unter der das Tal der Cime Bianche infolge der letzen tektonischen Bewegungen stand. Man kann daher sagen, daß das ganze Tal in seinen Unterabschnitten von Tsere, Aventine und Courod das Ergebnis einer Dehnung der Erdkruste ist, die die Konsequenz der Erhebung des angrenzenden Monte Rosa ist. Betrachten wir diese und andere Indizien der Aktivitäten in der Tiefe genau: es scheint uns nützlich, daß die Menschheit versteht, was unser Planet macht und was wir in unseren Bergen sehen.

HALT 9: DIE STRÄNDE DER DINOSAURIER

Die steile rechte Seite des Tals ist auf halber Höhe mit einem weißen Band geteilt: Das sind die alten Salzlagunen und die Strände, die an den Ozean heranreichten, der sich formte. Darüber befinden sich schlammige Sedimentanhäufungen des alten Ozeans (Turnalin, Roisetta).

Nach einer Pause, um die außerordentliche Landschaft zu genießen, beginnt der Abstieg. Zur vorherigen Abzweigung zurückgekehrt, wechselt man die Richtung und steigt durch ausgedehnte Weiden herab. Hier fallen uns einige wahllos verteilte Felsen auf, und auf der Linken die Reste eines alten Ru, eines alten Bewässerungskanals. Kurz vor dem kleinen Bach, der von dem großen Torfmoos der Verda kommt, zwischen Metabasiten, schauen hier und dort brüchige Felsen hervor, die kleine Inseln staubigen Untergrunds haben entstehen lassen. Es sind Spriter der alten Ozeanschlamme.

HALT 9 | MEHR

Wenn wir einen kleinen Abstecher Hin- und Rückweg zu den Ruinen der Varda Alm machen, sehen wir die große Wand rechts (im Westen) des Tas, spektakulär durchschnitten auf halber Höhe durch die helle Schicht der Cime bianche. In Wirklichkeit hat die weiße Schicht wenig mit unserem Ozean zu tun. Sie stellt die Lagunen dar, die auf den riesigen Stränden des Superkontinents Pagea (vor 250 Millionen Jahren) der Öffnung des Ozeans vorangingen, mit ihrem Sand, und dem Salz aufgrund der Verdunstung und ihren Korallenriffen. Epoche und Umfeld sind die gleichen wie die der Dolomiten, aber hier ist während der Orogenese der Alpen, alles zerkleinert und zermalmt worden. Aus diesem Grund findet man keine Fossilien. Das weiße Band teilt auch die mittlere Ebene der ozeanischen Kruste, auf der wir uns aktuell befinden, von der oberen Ebene, die ganz oben auftaucht. Über dem weißen Band finden wir eine Schicht, die zumeist aus Kalkschiefer besteht, Gestein, daß aus dem Schlamm und den Kalksedimenten des tiefen Meeres besteht. Aus Kalkschiefer mit manchen Einsprengseln von Metabasiten und noch weniger Serpentinen sind die (Berge) Tournalin und Roisetta, die über uns aufragen.

HALT 10: DIE ALTEN SCHLÄMME DES OZEANS GLITZERN

An der Seite des staubigen Wegabschnitts zeigen einige Steine auf der Seite dunkle hervortretende Kristalle wie auf einer Reibe. Vor 150 Millionen Jahrenhat sich dort ein Schlammspritzer aus dem Ozean (Ton, Kalk) zwischen den basaltischen Magmafluß geschlichen, um dann wie der gesamte Rest der ozeanischen Platte in Suduktion zu versinken. Daraus ist sie wieder unter hohem Druck als eisenhaltiger Glimmer aufgetaucht, der auf dem Weg glitzert und von Granaten, die teilweise klar sind und auf den Felsen aufleuchten.

Wir steigen dann steile Kurven bis zur Alm Ventina ab. Nach den Ruinen der Almhütte und vor einem neuen Abstieg erreicht man eine kleine Ebene, auf der man rechts eine Wetterstation sieht. An diesem Punkt führt unere Wanderung deutlich nach rechts, läuft an der Alm Djomein vorbei und erreicht das tiefe Tal von Courod, man überquert den Bach gleichen Namens und läuft eben weiter bis man den Weg erreicht, der in das tiefe Tal führt. Der Pfad, auf der orographisch rechten Teilseite, überquert den steilen Waldhang und führt über einen alten Köhlerplatz.

HALT 10 | MEHR

Auf dem felsigen Abhang, der von der Alpe Ventina herunterführt, wird der Weg auf einmal staubig und glänzend, während einige Steine am Rand herausstehende dunkle Kristalle aufweisen wie bei einer Reibe. Vor 150 Millionen Jahren hat sich ein Spritzer des Schlamms des Ozeans (Ton, Kalk) zwischen die Basalt-Magmaflüsse gesetzt und ist dann in Subduktion eingesunken wie der ganze Rest der ozeanischen Platte. Er ist wieder als Eisenglimmer mit hohem Druck an die Oberfläche gekommen und glänzt nun auf dem Weg zusammen mit Granaten, die teilweise rein sind und auf den Felsen glitzern.

HALT 11: DIE ERLOSCHENEN KOHLEN UNTER DEN FÜSSEN

Am Ende des ebenen Stücks des Weges, der oft schlammig ist und von der Alm Courod herunterkommt, läuft man auf einem Abschnitt, dessen Untergrund aus Resten von Holzkohle besteht, die man noch gut an der Größe und der schwarzen Farbe erkennen kann.

Ein kleines Stück weiter, an dem Punkt, wo der Pfad beginnt wieder abzufallen, erreicht man das Gebiet der Öfen (ein wenig vorher sieht man Stücke von weißem Kalkfelsen, der genutzt wurde, um Kalk herzustellen).

HALT 11 | MEHR

Unter den Produkten des Waldes war eine der besonders nachgefragten, insbeondere ab dem 17. Jahrhundert, die Holzkkohle, die insbesondere für die Metallverarbeitung genutzt wurde. Sie wurde auf dafür besonders präparierten Plätzen in den Wäldern hergestellt. Dort wurde das Holz in konischen Formen entsprechend aufgestapelt, so daß es sich durch Hitze ohne Flammenentwicklung von Holz in Kohle verwandelte. Die Herstellung dauerte ungefähr zwei Wochen und genauso lang die Vorbereitung und das Abkühlen. Während dieser Zeit arbeiteten die Köhler zu zweit, um jederzeit während der Vorbereitung und dem Abkühlen eingreifen zu können, sollte ein Feuer aufflammen und den Holzkohleberg zerstören. Zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert wurde versucht, durch zahlreiche Regeln der örtlichen Gemeinden, der Conseil des Commis und dem sabaudischen Hof die Holzkohleherstellung zu regeln und damit die Wälder zu schützen. Dies war unverzichtbar für die Ernährung und den Schutz des Bodens. Auf der anderen Seite wollte man den Interessen der Produktion entgegen kommen (Waldbesitzer, metallverarbeitende Industrie und ihren Kunden, unter anderem das sabaudische Arsenal).

HALT 12: DER GEKOCHTE FELS

Auf einer Tafel wird die Funktionsweise des Ofens erläutert, der den Kalk von den Kalkblöcken, die in dieser Gegend oft vorkommen, erhitzt hat. Die Felsspitze, die sich in der Richtung des Ofens hochaufrichtet, unterhalb des Monte Croce (oder Brun) heißt Mont de la Tschas (Kalk).

Der Pfad fällt nun nach rechts ab, überquert eine schöne Lichtung, um dann sichtlich nach links in eine grasige Niederung (Hinweispfahl) zu führen und weiter in den Wald, bis er fast parallel zum Bach verläuft. An dem Punkt an dem sich der Pfad am meisten dem Ufer des Baches nähert, kurz vor den Felswänden, die mit Kletterhaken versehen sind, um sie zu ersteigen, rechts zum Abhang hin, kann man an der Oberfläche Serpentin auf der Höhe des Bodens erkennen (nicht weit davon ein Steinmännchen).

HALT 12 | MEHR

Das waldbestandene Ufer entlang dem Bach, an den wir laufen, besteht aus zerbrochenen Blöcken zumeist kleiner Größe, die vor der darüber befindlichen Wand und insbesondere deren höheren Teilen stammen: Kalkschiefer und weißes Band. Diese Menge an kalkhaltigem Material zusammen mit dem Holz des Waldes war sicher der Auslöser zur Errichtung eines Kalkbrennofens. Heute wird das auf einer großen Schautafel am Wegesrand erläutert.

HALT 13 : DER EISTOPF

Der Topf Kolk ist vom Typ enger Zylinder, tief mit vertikalen Achsen. Diese Form der Errosion erscheint rätselhaft, da sie ziemlich hohe Energien erfordert (sicherlich kein Steinchen, das ruhig auf dem Boden kreiselt) und relativ kurze Zeiten bis zur Entstehung. Es ist anzunehmen, dass die Entstehung mit der Gletscherumgebung in Verbindung zu bringen ist, davon ausgehend Schächte unter Druck in der Dicke der darüberliegenden Gletschermasse zu vermuten. Aber die bisherigen hypothetischen Modelle erscheinen nicht besonderes zufriedenstellend.

Mit einem letzen kleinen Stück des Abstiegs erreicht man den Landwirtschaftsweg der zum Vallone di Nana führt, bis man kurz darauf die Asphaltstraße erreicht. Man läuft an einer Schreinerei vorbei und geht weiter bis zu einer Abzweigung unmittelbar an der Brücke über den Avancon ( der gerade an diesem Punkt seinen Lauf bebinnt, Ergebnis der Vereinigung eines kurzen Stücks der Bäche von Verra, Tsere und Courod) Man folgt der Straße nach rechts zu den Häusern von Üelioz. Von hieraus erreicht man über einen schönen Saumpfad in einigen Minuten die Straße, die man hochgestiegen ist und den Platz von Saint-Jacques wo unsere geologische Exkursion endet.

HALT 13 | MEHR

Der Pfad, der wieder zumWeg 8 E wurde, läuft bis auf 1800Meter herunter entlang riesiger Felsmassen (Metacasiten), die in ein feuchtes und abschüssiges Gelände gestürzt sind, fast eine Schlucht zu nennen. Zu unserer Rechten, eher versteckt, erscheint an der Oberfläche eine Serpentin zwischen Kräutern, Moos und Büschen. Die felsige Oberfläche, glatt und feucht, ist parallel zum Hang geneigt, mit einem breiten Kanal ähnlich einer Rinne. Oben kommt der Kanal aus einer vertikalen zylinderförmigen Öffnung, die ungefähr einen Durchmesser von 40 cm hat und auf der Seite, wo sie an die Erdoberfläche kommt, ungefähr einen halben Meter, auf der Bergseite ungefähr 1 Meter tief ist. Wenig Geröll befindet sich auf dem Boden, und die Formation ist faszinierend: wie kommt es, daß ein Loch zwischen den Gräsern sich nicht mit Erde füllt? Rätselhaft erscheinen die Erosionsformen, die ziemlich hoher Energien bedürfen (sicher nicht der Kiesel, der ruhig auf dem Boden kreist) und relativ kurze Zeit für das Entstehen brauchen. Es erscheint naheliegend, die Entstehung auf die Gletscherumgebung zurückzuführen, wenn man davon ausgeht, daß es sich um Löcher unter Druck in der Schicht der darüberliegenden Gletschermasse handelt. Aber die Modelle, die man bisher angenommen hat, erscheinen eher unwahrscheinlich...